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Eigenen Humus erzeugen

Eigene Erde erzeugen

Humus ist Leben

Rund um die Jungfernmühle gibt es ausschließlich mit Steinen umfasste Beete. Hier dauerhaft eine möglichst große Vielfalt an nützlichen Pflanzen anzusiedeln, ist eine echte Herausforderung.

Eine gut geeignete Stelle ist gefunden

So gibt es Bedingungen, die für eine schwierige Situation in den Beeten sorgen:

  • Der fehlende Bodenanschluss der Beete. Die Jungfernmühle und der gesamte Platz sind voll unterkellert. Das bedeutet: Es kommt kein neues Leben von unten in die Beete, so wie wir das aus dem Garten kennen. Keine Regenwürmer, Springschwänze, Asseln und alles, was aus Pflanzenresten wieder lebendigen Boden machen würde.
  • Die Südausrichtung des Platzes (volle Sonneneinstrahlung / kaum Schatten) Die Sonne erwärmt die Steine und die Steine das Beet. Zum Einen ist das zwar gut (die Beete erwärmen sich z.B. im Frühjahr schneller), bei starker Hitze setzt jedoch eine starke Verdunstung ein.

So ist es wichtig, dass wir zumindest von oben immer wieder Leben in die Beete bringen. Und am besten geht das mit lebendiger Erde, also Humus. Erstaunlich: In einer Handvoll Humus leben mehr Organismen, als es Menschen auf der Erde gibt. Außerdem ist Komposterde ein hervorragender, natürlicher Dünger.


Nutzen, was vor Ort ist

Der nötige Platz wird geschaffen

Ein wichtiges Prinzip der Permakultur lautet "Nutze, was schon vor Ort ist". In den letzten Jahren mussten wir den Humus für unsere Beete extra besorgen. Dies geschah zwar aus biologisch einwandfreien Gärtnereien aus dem nahen Umfeld oder aus unseren eigenen Kleingärten, jedoch ist es natürlich sehr viel sinnvoller ihn gleich vor Ort zu erzeugen. Das spart reichlich (Transport-)kosten und vermindert auch gleich den CO2-Ausstoß.

In unseren Beeten fällt, wie in allen Gärten, Biomaterial in Form von abgestorbenen Pflanzenresten an. Bislang nutzen wir einen Teil davon für das Bedecken der Beete (mulchen). Das ist u.A. sinnvoll, weil so

  • der Boden feucht gehalten wird, da das Mulchmaterial vor Austrocknung schützt. Das wiederum reduziert gleich auch noch den Wasserverbrauch.
  • die Humusschicht vor Verschlämmung und Erosion bewahrt wird.
  • neues Material für Mikroorganismen und andere Bodenlebewesen aufgebracht wird und zu wertvollem Humus umgewandelt wird.
  • Die Pflanzenreste nicht in der Mülltonne/Biotonne landen, mit großen LKWs abtransportiert und einer weiteren energetisch aufwendigen Verarbeitung zugeführt werden müssen.



Ab jetzt wird eigener Humus erzeugt

Der Komposter ist aufgestellt

Nun haben wir hier an der Jungfernmühle erneut einen wichtigen Kreislauf geschlossen und einen Komposter auf dem Gelände errichtet. Hier landen neben anfallenden Pflanzenresten und Laub auch geringe Mengen an Obst- und Gemüseresten von den Gewerbetreibenden.

Künftig wird zudem ein Schild am Kompost angebracht, um einige Sorgen zu entkräften: denn entgegen der Meinung einiger stinkt und fault ein richtig angesetzter Kompost nämlich nicht. Ein vorhandener Streckmetaldeckel und -boden verhindert außerdem das Eindringen größerer Tiere (wie etwa Nagetiere).

Wir hoffen nun darauf, im nächsten Jahr bereits genügend Humus ernten zu können, um unsere Beete mit frischem Leben und organischem Dünger versorgen zu können. Dem so genannten "Gold des Gärtners". 🙂